Wer mehr über seinen Gesundheitszustand erfahren will, greift mitunter zu Urinschnelltests. Ein hoher Nitritwert ist ein Warnzeichen. Über den Urin scheidet der Körper Stoffe aus, die er nicht mehr benötigt, oder die giftig sind. Liegen diese Stoffe in einer ungewöhnlichen Konzentration vor, oder finden sich Substanzen im Harn, die dort normalerweise nicht vorkommen, kann das auf bestimmte Erkrankungen hinweisen. So ist es auch mit Nitrit. Ein positiver Nitrittest deutet in den meisten Fällen auf eine bakterielle Infektion hin. Ob auch eine ungünstige Ernährung zu einem hohen Nitritgehalt im Urin führen kann, erfahren Sie in diesem Artikel. Nitrat und Nitrit: Welchen Einfluss hat die Ernährung? Wenn es darum geht, den Nitritgehalt im Körper zu interpretieren, ist es wichtig zu wissen, wie der Stoff entsteht. Nitrit ist ein Zwischenprodukt in der Umwandlung von Nitrat. Im menschlichen Körper findet diese Umwandlung vor allem durch Mikroorganismen und Enzyme im Mund und Magen statt. Nitrat ist eine natürlich vorkommende Verbindung, die vor allem in Gemüse wie Spinat, Rettich, Roter Bete und Kohlgemüse enthalten ist. Es wird aber auch als Konservierungsmittel verwendet und ist daher in vielen verarbeiteten Fleisch- und Wurstwaren enthalten. Und: Zu einem kleinen Anteil bildet der Mensch auch selbst Nitrat im Stoffwechsel. Die Ernährung spielt daher durchaus eine Rolle bei der Bildung von Nitrit im Körper. Zu viel Nitrit im Urin: Das ist die Ursache Aber nicht alles, was wir an Nitrat aufnehmen, wird auch zu Nitrit umgewandelt. Ein Großteil des Nitrats wird direkt über den Urin ausgeschieden oder für die Speichelproduktion verwendet. Zudem wird das gebildete Nitrit während der Verdauung weiter abgebaut. Es kommt also normalerweise nur ein sehr kleiner Anteil Nitrit im Urin vor. Vielmehr kommt es darauf an, wie viele nitratumwandelnde Bakterien sich in den Harnwegen befinden. Denn kommt es aufgrund einer Harnwegsinfektion zu einer starken Besiedlung mit diesen Bakterien, wird das Nitrat im Urin zu Nitrit umgewandelt. Vor allem Bakterien wie E. coli , Enterobacter , Pseudomonas spp. und Proteus gehören zu den nitratumwandelnden Bakterien. Sie erhöhen die Nitritkonzentration so sehr, dass diese von einem Arzt oder mittels Urinschnelltest ermittelt werden kann. Das heißt: Ist die Nitritkonzentration im Urin erhöht, haben Sie sehr wahrscheinlich eine Harnwegsinfektion. Allerdings muss ein negativer Nitrittest nicht automatisch bedeuten, dass Sie keine Infektion haben, wenn Sie ansonsten typische Symptome einer Harnwegsinfektion zeigen. Denn: Es gibt einige Bakterien, die kein Nitrat umwandeln. Daher ist es wichtig, bei Anzeichen einer Harnwegsinfektion einen Arzt aufzusuchen. Daran erkennen Sie eine Harnwegsinfektion Sind Bakterien in die Harnwege eingedrungen, können sie dort einen Infekt auslösen. Typische Symptome einer Harnwegsinfektion sind etwa: Bauchschmerzen Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen häufiges Wasserlassen rüber oder verfärbter Urin ( mehr dazu lesen Sie hier ) stinkender Urin ( mehr dazu lesen Sie hier ) Blut im Urin Fieber Erschöpfung Schmerzen im unteren Rücken Harninkontinenz (Urinverlust) Wird bei Ihnen ein Harnwegsinfekt diagnostiziert, bekommen Sie in der Regel ein Antibiotikum verschrieben. Dabei wird Ihr Arzt ein Antibiotikum auswählen, das gegen die bei Ihnen vorherrschende Bakterienart am wirksamsten ist. Wichtig: Nehmen Sie das Antibiotikum über den gesamten empfohlenen Zeitraum ein, auch wenn Ihre Symptome verschwinden und Sie sich besser fühlen. Denn wenn Sie die Einnahme vorzeitig abbrechen, kann die Infektion erneut auftreten und die Behandlung erschweren. Fazit Nitrit wird aus Nitrat umgewandelt, das wir mit der Nahrung aufnehmen. Allerdings bedeutet das in der Regel nicht, dass eine nitratreiche Ernährung der Grund für zu viel Nitrit im Urin ist. Denn ein Großteil dieses Nitrits wird im Körper weiterverwertet. Ein hoher Nitritwert im Urin deutet eher auf einen Harnwegsinfekt hin. Denn die verantwortlichen Bakterien können Nitrat, das natürlicherweise im Urin vorkommt, ebenfalls in Nitrit umwandeln.